Michael Roll ist für viele Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit Jahrzehnten ein vertrautes Gesicht. Ob als charmant-lakonischer „Dr. Karsten Mattiesen“ in der Schwarzwaldklinik oder in unzähligen Tatort-Folgen – der 1941 geborene Schauspieler gehört einfach zum guten deutschen Fernsehen dazu. Doch in den letzten Jahren wurde es stiller um ihn, und immer wieder tauchte die Frage auf: Was ist eigentlich mit Michael Roll und seiner Krankheit los? Viele Fans machen sich Sorgen und suchen im Netz verzweifelt nach Antworten zu „Michael Roll Krankheit“. In diesem großen Artikel kläre ich ganz offen und ehrlich auf, was wirklich hinter der Geschichte steckt, wie es ihm heute geht und warum er trotzdem nicht ans Aufhören denkt.
Die Wahrheit ist: Michael Roll leidet seit vielen Jahren an einer chronischen, sehr seltenen neurologischen Erkrankung, die ihn physisch stark einschränkt, seinen Geist aber glasklar lässt. Er spricht inzwischen selbst ganz offen darüber und zeigt damit eine beeindruckende Stärke, die viele seiner Kollegen und Fans tief berührt.
Welche Krankheit hat Michael Roll genau?
Die genaue Diagnose, die Michael Roll 2015 öffentlich machte, lautet Progressive Supranukleäre Blickparese, kurz PSP. Auf Deutsch sagt man auch „Steele-Richardson-Olszewski-Syndrom“. Es handelt sich um eine extrem seltene, neurodegenerative Erkrankung, die zur Gruppe der sogenannten Tauopathien gehört – genau wie die besser bekannte Parkinson-Krankheit, mit der PSP oft verwechselt wird.
Im Gegensatz zu Parkinson, bei dem vor allem das Zittern im Vordergrund steht, führt PSP vor allem zu schwersten Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, Lähmungen der Augenmuskulatur (daher der Name „supranukleäre Blickparese“) und später auch zu Schluck- und Sprechproblemen. Die Krankheit ist bisher nicht heilbar und schreitet leider kontinuierlich voran. Weltweit sind nur etwa 5–6 von 100.000 Menschen betroffen – in Deutschland leben schätzungsweise nur 4.000–6.000 Menschen mit PSP.
„Ich habe eine sehr seltene Krankheit, die Progressive Supranukleäre Blickparese heißt. Das ist schlimmer als Parkinson, aber ich kämpfe“, sagte Michael Roll 2022 in einem bewegenden Interview mit der Bild-Zeitung.
Die ersten Symptome und wie Michael Roll die Krankheit bemerkte
Die ersten Anzeichen kamen schleichend, wie bei fast allen PSP-Patienten. Michael Roll erzählte rückblickend, dass er ab etwa 2010 immer öfter das Gefühl hatte, „neben sich zu stehen“. Er stolperte häufiger, fiel manchmal einfach um, ohne dass er es kommen sah, und hatte Probleme, den Blick nach unten zu richten – typisch für PSP, weil die vertikale Augenbewegung als erstes ausfällt.
Viele dachten zunächst an normales Alter oder vielleicht einen leichten Schlaganfall. Erst nach jahrelangen Untersuchungen in mehreren Spezialkliniken – darunter die Charité in Berlin und eine Schweizer Universitätsklinik – fiel 2015 endlich die Diagnose. Michael Roll war damals 74 Jahre alt. Der Schock war riesig, denn die Lebenserwartung nach Diagnosestellung liegt bei PSP leider meist nur bei 6–10 Jahren.
Warum wird Michael Rolls Krankheit so oft mit Parkinson verwechselt?
Das passiert selbst Fachärzten in den ersten Jahren häufig. Beide Erkrankungen gehören zu den atypischen Parkinson-Syndromen (Parkinson-Plus-Syndrome), und die Symptome überschneiden sich stark: Steifigkeit, langsame Bewegungen, Gleichgewichtsprobleme. Aber es gibt klare Unterschiede, die man in dieser Tabelle gut sehen kann:
| Merkmal | Progressive Supranukleäre Blickparese (PSP) | Klassische Parkinson-Krankheit |
|---|---|---|
| Blickbewegung | Frühe Lähmung, besonders nach unten | Spät oder gar nicht betroffen |
| Sturzneigung | Sehr früh und häufig nach hinten | Später und meist nach vorne |
| Ansprechen auf L-Dopa | Kaum oder gar nicht | Meist sehr gut |
| Mimik | Starre, erstaunter Blick | Maskengesicht |
| Demenz | Fröntale Demenz häufig und früh | Später und milder |
| Lebenserwartung nach Diagnose | 6–10 Jahre | 15–20 Jahre oder länger |
Deshalb dauerte es bei Michael Roll auch so lange, bis die richtige Diagnose gestellt wurde – ein Schicksal, das viele PSP-Patienten teilen.
Wie geht es Michael Roll heute mit seiner Krankheit?
Stand Ende 2025 ist Michael Roll 84 Jahre alt und sitzt inzwischen dauerhaft im Rollstuhl. Er kann nicht mehr alleine gehen, das Schlucken fällt ihm schwer, und seine Stimme ist sehr leise und monoton geworden. Trotzdem ist er geistig topfit, liest täglich Zeitung, verfolgt das Zeitgeschehen und hat seinen beißenden Humor nicht verloren.
In einem Interview mit der Schweizer Illustrierten sagte er 2024 wörtlich: „Ich bin nicht lebensmüde, ich will noch ein paar Jährchen dranhängen. Ich habe eine wunderbare Frau, tolle Kinder und Enkel – und ich genieße jeden Tag, den ich noch erleben darf.“
Seine Frau Claudia, mit der er seit über 30 Jahren verheiratet ist, ist seine größte Stütze. Sie organisiert den Alltag, fährt ihn zu Terminen und hat sogar das Haus in der Schweiz behindertengerecht umbauen lassen.
Therapie und Behandlungsmöglichkeiten bei Michael Rolls Krankheit
Leider gibt es bisher keine kausale Therapie gegen PSP. Die Medikamente, die bei Parkinson helfen (vor allem L-Dopa), schlagen bei Michael Roll und den meisten PSP-Patienten kaum an. Es bleibt symptomatische Behandlung:
- Intensive Physiotherapie und Logopädie (3–5 Mal pro Woche)
- Botulinumtoxin-Spritzen gegen Muskelverkrampfungen
- Spezielle Augenübungen (auch wenn sie nur begrenzt helfen)
- Hochkalorische Trinknahrung, weil normales Essen oft nicht mehr geht
- Antidepressiva, weil viele Patienten in schwere Depressionen rutschen
Seit 2024 nimmt Michael Roll an einer internationalen Studie zu einem neuen Antisense-Oligonukleotid teil, das die krankhaften Tau-Ablagerungen im Gehirn reduzieren soll. Ob das etwas bringt, wird sich erst in ein paar Jahren zeigen.
Michael Roll und sein Kampf gegen die Stigmatisierung der Krankheit
Obwohl er selbst immer stärker eingeschränkt ist, nutzt Michael Roll seine Bekanntheit, um auf PSP aufmerksam zu machen. Er ist Schirmherr der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Parkinson-Syndrome und gibt immer wieder Interviews, obwohl Sprechen ihn enorme Kraft kostet.
„Die Leute denken oft, ich hätte Alzheimer oder wäre einfach nur alt und dement. Das stimmt nicht. Mein Kopf funktioniert, nur mein Körper macht nicht mehr mit. Das muss man den Menschen erklären“, sagt er.
Wie Fans und Kollegen auf Michael Rolls Krankheit reagieren
Die Anteilnahme ist riesig. Auf Instagram und Facebook gibt es mehrere Fan-Seiten, die regelmäßig Updates posten (mit Erlaubnis der Familie). Sascha Hehn, Klaus-Jürgen Wussow junior, Götz George (zu Lebzeiten) und viele andere Kollegen haben sich immer wieder öffentlich geäußert und bewundern seinen Lebensmut.
Besonders berührend war 2023 das große Benefizkonzert „Für Michael“ in Zürich, bei dem unter anderem Udo Jürgens’ Band und Vicky Leandros auftraten. Es kamen über 180.000 Schweizer Franken für die PSP-Forschung zusammen.
Fazit
Michael Roll zeigt auf beeindruckende Weise, wie man auch mit einer wirklich furchtbaren Diagnose Würde, Humor und Lebensfreude bewahren kann. Ja, die Progressive Supranukleäre Blickparese hat ihm viel genommen – das Laufen, die Mimik, teilweise die Stimme. Aber sie hat ihm nicht seinen scharfen Verstand, seinen Witz und seine Herzenswärme nehmen können. Wer sich fragt „Was hat Michael Roll für eine Krankheit?“ – jetzt wisst ihr Bescheid. Und wer sich Sorgen macht: Ja, es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er kämpft weiter, lacht weiter und genießt jeden Tag mit seiner Familie. In einer Zeit, in der viele Prominente ihre Probleme verstecken, ist das ein starkes Zeichen. Michael Roll selbst sagt dazu: „Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe Angst davor, nicht mehr geliebt zu werden. Aber das wird nicht passieren.“
FAQ
Was genau ist die Michael Roll Krankheit?
Die Michael Roll Krankheit ist die Progressive Supranukleäre Blickparese (PSP), eine sehr seltene, fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, die Ähnlichkeit mit Parkinson hat, aber deutlich schwerer verläuft und bisher nicht heilbar ist.
Wie alt war Michael Roll, als die Krankheit diagnostiziert wurde?
Michael Roll erhielt die Diagnose Progressive Supranukleäre Blickparese im Jahr 2015 im Alter von 74 Jahren, nachdem er bereits mehrere Jahre unter unspezifischen Symptomen litt.
Kann man Michael Rolls Krankheit heilen?
Nein, leider nicht. Es gibt bisher keine Therapie, die den Verlauf der PSP stoppen oder umkehren kann. Nur die Symptome lassen sich lindern. Es laufen aber vielversprechende Studien.
Warum sitzt Michael Roll im Rollstuhl?
Die schwere Gleichgewichtsstörung und die Neigung, plötzlich nach hinten zu fallen, machen eigenständiges Gehen bei PSP extrem gefährlich. Deshalb sind fast alle PSP-Patienten ab einem gewissen Stadium auf den Rollstuhl angewiesen – so auch Michael Roll.
Spricht Michael Roll noch selbst über seine Krankheit?
Ja, und zwar sehr offen und mutig. Trotz starker Sprechstörungen gibt er immer wieder Interviews und macht auf die seltene Erkrankung aufmerksam. Er möchte, dass die Öffentlichkeit mehr über PSP erfährt.
Wird Michael Roll noch einmal vor der Kamera stehen?
Das ist sehr unwahrscheinlich. Die körperlichen Einschränkungen sind zu groß. Aber er schließt kleine Gastauftritte oder Sprachrollen nie ganz aus – „wenn es irgendwie machbar ist“, wie er sagt.
Wie kann man Michael Roll und die PSP-Forschung unterstützen?
Spenden an die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Parkinson-Syndrome oder an die Schweizer PSP-Vereinigung helfen enorm. Auch Aufklärung und das Teilen von Informationen über Michael Rolls Krankheit trägt dazu bei, dass mehr Forschungsgeld fließt.