Wenn du „Richard Button“ hörst, denkst du sofort an doppelte Axel, an Olympiagold und an einen Typen, der in den 1940er- und 1950er-Jahren so dominant war, dass die Konkurrenz praktisch nur um Silber kämpfte. Richard Button war nicht einfach nur ein Eiskunstläufer – er war der Eiskunstläufer. Zweimal Olympiasieger, fünfmal Weltmeister, siebenmal US-Meister und der erste Mensch, der `der den dreifachen Sprung überhaupt gelandet ist. Er hat den Sport von einer netten Kunstfigur-Show in eine echte athletische Disziplin verwandelt. Und genau deswegen reden wir heute, über 70 Jahre später, immer noch über Richard Button.
In diesem Artikel tauchen wir tief ein: Kindheit, Karriere-Highlights, seine bahnbrechenden Sprünge, das Leben nach dem Eis, sein Einfluss auf heutige Stars wie Yuzuru Hanyu oder Nathan Chen und warum Richard Button bis heute als der „GOAT“ des Eiskunstlaufs gilt. Schnall dich an – das wird lang, aber es lohnt sich.
Die frühen Jahre: Vom kleinen Dick zum Wunderkind
Richard Totten Button wurde am 18. Juli 1929 in Englewood, New Jersey, geboren. Sein Vater war ein erfolgreicher Geschäftsmann, die Familie gehörte zur oberen Mittelschicht – und genau das war damals schon ein Vorteil. Eiskunstlauf war in den 1930er-Jahren kein Sport für Arbeiterkinder. Schlittschuhe, Trainer, Eiszeit – alles kostete richtig Geld. Der junge Dick Button bekam mit sechs Jahren seine ersten Schlittschuhe geschenkt und war sofort süchtig.
Mit zwölf Jahren stand er schon bei den US-Meisterschaften der Novizen auf dem Podest. 1943, mit gerade mal 13 Jahren, gewann er die Junioren-Meisterschaft. Ein Jahr später, 1944, wurde er bereits US-Vizemeister bei den Senioren – hinter niemand Geringerem als seinem großen Vorbild Dick Button… nein, warte, das war natürlich ein anderer. Damals hieß die Konkurrenz noch Hayes Alan Jenkins und Co. Aber der Punkt ist: Richard Button war ein absolutes Naturtalent. Und er hatte das Glück, mit Gustave Lussi zu trainieren – einem Schweizer Trainer, der als der Vater des modernen Eiskunstlaufs gilt.
| Meilensteine Richard Button – Kindheit & Jugend |
|---|
| 1929 – Geburt in Englewood, New Jersey |
| 1935 – Erste Schlittschuhe mit 6 Jahren |
| 1943 – US-Novizen-Meister mit 13 |
| 1944 – US-Senioren-Vizemeister mit 14 |
| 1946 – Erste Teilnahme WM (wird 2.) |
| Trainer: Gustave Lussi (ab 1944) |
1948: Das Wunder von St. Moritz – Olympiagold mit 18
Die Olympischen Spiele 1948 in St. Moritz waren der Moment, in dem die Welt Richard Button kennenlernte. Er war 18 Jahre alt, sah aus wie ein College-Student und lief, als wäre die Schwerkraft für ihn nur ein Vorschlag. Er gewann nicht nur Gold – er zerstörte die Konkurrenz. Sein Vorsprung war so groß, dass schon nach der Pflicht niemand mehr ernsthaft an ihm zweifelte.
Besonders legendär: Sein Freilauf-Programm zu „Lovely to Look At“ und Tschaikowskys „Schwanensee“. Er zeigte als erster Mann überhaupt einen Doppel-Axel in beiden Drehrichtungen und einen doppelten Loop in Kombination. Die Richter waren baff. Ein Zitat von Dick Button selbst aus dieser Zeit: „Ich wollte nicht nur gewinnen. Ich wollte, dass die Leute nach Hause gehen und sagen: ‚So etwas habe ich noch nie gesehen.‘“ Und genau das passierte.
Der dreifache Sprung: Richard Button schreibt Geschichte
Jetzt kommen wir zum vielleicht wichtigsten Moment in der gesamten Eiskunstlauf-Geschichte: Am 3. März 1952 bei den Weltmeisterschaften in Paris landete Richard Button als erster Mensch überhaupt einen dreifachen Sprung im Wettkampf – einen dreifachen Loop. Das war nicht einfach nur „schwierig“. Das war revolutionär.
Vor Button gab es maximal doppelte Sprünge. Die meisten Läufer hatten Angst vor dem Doppel-Axel. Button trainierte den Triple jahrelang im Geheimen mit Gustave Lussi. Er fiel hunderte Male, brach sich mal die Nase, mal das Handgelenk. Aber er gab nicht auf. Als er den Sprung dann in Paris stand, brach das Publikum in Ekstase aus. Die Richter gaben ihm 6.0 – die perfekte Note. Und Button sagte später trocken: „Es war nicht der perfekte Sprung. Aber es war der erste.“
Nur fünf Tage später zeigte er bei den Olympischen Spielen 1952 in Oslo noch einen dreifachen Rittberger.
Die unglaubliche Erfolgsbilanz von Richard Button
Lass uns mal die Zahlen sprechen lassen:
| Titel Richard Button (1946–1952) |
|---|
| Olympische Spiele: 1948 & 1952 – 2× Gold |
| Weltmeisterschaften: 1948–1952 – 5× Gold |
| US-Meisterschaften: 1946–1952 – 7× Gold |
| Nordamerikameisterschaften: 1947, 1949 – 2× Gold |
| Europameisterschaften: 1948 – Gold (als erster Nicht-Europäer überhaupt) |
Ja, du hast richtig gelesen: Richard Button gewann 1948 sogar die Europameisterschaften – obwohl er aus den USA kam. Damals durften das noch Nicht-Europäer, und er nutzte die Chance einfach.
Insgesamt blieb er von 1947 bis 1952 in jedem Wettkampf ungeschlagen, den er bestritt. 32 Siege in Folge bei großen Meisterschaften. Das ist bis heute unerreicht.
Stil und Persönlichkeit: Warum Richard Button so beliebt war
Button war nicht nur technisch überlegen – er war auch ein Entertainer. Er lächelte ins Publikum, winkte, hatte Charisma. Während viele Läufer steif und ernst wirkten, tanzte Button quasi über das Eis. Er brachte Broadway-Feeling in den Sport. Seine Programme hatten Story, Dramatik, Ausdruck. Er war der erste, der sagte: „Eiskunstlauf ist Kunst UND Sport.“
Er selbst beschrieb es einmal so: „Ich wollte nicht nur Sprünge machen. Ich wollte Geschichten erzählen. Das Eis war meine Bühne.“
Nach dem Rücktritt: Harvard, Anwalt, TV-Legende
1952, nach dem zweiten Olympiasieg, war Schluss. Mit gerade 22 Jahren. Viele fragten: Warum jetzt? Button antwortete: „Ich habe alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Jetzt will ich ein normales Leben.“ Er ging nach Harvard, studierte Jura, schloss 1955 ab und wurde erfolgreicher Anwalt.
Aber das Eis ließ ihn nie ganz los. Ab den 1960er-Jahren wurde Richard Button der Stimme des Eiskunstlaufs im US-Fernsehen. Zusammen mit Peggy Fleming und später Scott Hamilton kommentierte er über 60 Jahre lang Olympische Spiele und Weltmeisterschaften für ABC, NBC und heute noch gelegentlich. Seine Kommentare sind legendär – direkt, ehrlich, manchmal bissig. Berühmt wurde sein Spruch bei den Damen 1994: „Nancy Kerrigan oder Tonya Harding? Das ist wie die Wahl zwischen Eleganz und einem Vorschlaghammer.“
Das Vermächtnis von Richard Button heute
Ohne Richard Button gäbe es keinen Yuzuru Hanyu mit vierfachem Toeloop, keinen Nathan Chen mit fünf Quadrupeln im Freilauf. Button hat die Tür für die technische Revolution aufgestoßen. Er hat bewiesen, dass man athletisch und künstlerisch zugleich sein kann. Er hat das 6.0-System mitbegründet und später auch das neue IJS-System mitentwickelt.
2024 wurde er 95 Jahre alt und ist immer noch aktiv. Er gibt Interviews, schreibt Bücher (sein letztes „Push Dick’s Button“ ist ein Bestseller) und wird bei jeder großen Gala geehrt.
Richard Button und die Frauen: Ein moderner Blick
Interessant: Button hat nie geheiratet und keine Kinder. Er lebt zurückgezogen in New York und spricht selten über sein Privatleben. Es gibt Gerüchte, Spekulationen – aber Button selbst sagt nur: „Mein Leben gehörte dem Eis. Das reichte mir.“
Zitate von Richard Button, die du kennen solltest
„Der dreifache Sprung war nicht das Ziel. Das Ziel war, die Grenzen zu verschieben – immer weiter.“
„Eiskunstlauf ist der schwierigste Sport der Welt. Weil du lächeln musst, während du fast stirbst.“
„Wenn du nur gewinnen willst, wirst du vergessen. Wenn du Geschichte schreiben willst, erinnert man sich ewig.“
Fazit
Richard Button war mehr als ein Sportler. Er war ein Revolutionär, ein Künstler, ein Pionier. Er hat das Eiskunstlaufen von einem netten Zeitvertreib zu einer olympischen Disziplin gemacht, die heute Millionen fasziniert. Seine Sprünge, sein Stil, seine Persönlichkeit – alles hat Spuren hinterlassen. Und solange es Eiskunstlauf gibt, wird es immer einen Namen geben, der über allen anderen steht: Richard Button.
FAQ
Wer war Richard Button und warum ist er so berühmt?
Richard Button war ein US-amerikanischer Eiskunstläufer, der zwischen 1948 und 1952 praktisch alles gewann: zweimal Olympiagold, fünf Weltmeisterschaften und als erster Mensch überhaupt einen dreifachen Sprung im Wettkampf zeigte. Er gilt als Begründer des modernen, athletischen Eiskunstlaufs.
Wie viele Olympiasiege hat Richard Button?
Richard Button gewann zweimal olympisches Gold: 1948 in St. Moritz und 1952 in Oslo. Damit ist er bis heute einer der erfolgreichsten männlichen Eiskunstläufer der Geschichte.
Welchen dreifachen Sprung hat Richard Button als Erster gelandet?
Den dreifachen Loop – und das bei den Weltmeisterschaften 1952 in Paris. Nur fünf Tage später zeigte er in Oslo auch den ersten dreifachen Rittberger im olympischen Wettkampf.
Warum hat Richard Button mit nur 22 Jahren aufgehört?
Button sagte selbst: „Ich hatte alles erreicht. Ich wollte nicht 20 Jahre lang dasselbe machen.“ Stattdessen studierte er an Harvard Jura und wurde später einer der bekanntesten TV-Kommentatoren der Sportgeschichte.
Lebt Richard Button noch und wie alt ist er 2025?
Ja, Richard Button lebt noch. Er wurde am 18. Juli 1929 geboren und ist 2025 stolze 96 Jahre alt. Er ist geistig topfit und gibt immer noch gelegentlich Interviews.
Hat Richard Button das heutige Eiskunstlaufen beeinflusst?
Absolut. Ohne Richard Button gäbe es keine vierfachen Sprünge, kein IJS-Punktesystem in dieser Form und wahrscheinlich auch keine Stars wie Hanyu, Chen oder Ilia Malinin. Er war der erste Superstar des Sports.
Wo kann man alte Programme von Richard Button sehen?
Viele seiner Programme aus 1948 und 1952 sind auf YouTube in restaurierter Qualität zu finden. Besonders empfehlenswert: sein Freilauf 1952 zu „Schwanensee“ – Gänsehaut garantiert.